Porsche 911 GT3



Porsche 911 GT3

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Porsche 911 GT3
Hersteller: Porsche
Produktionszeitraum: seit 1999
Klasse: Sportwagen
Rennwagen
Karosserieversionen: Coupé
Vorgängermodell: Porsche 911 Carrera RS
Nachfolgemodell: keines

Als Porsche 911 GT3 werden die seit 1999 gebauten Sportversionen der Porsche 911 mit wassergekühltem Saugmotor bezeichnet. Die von 1972 bis 1997 produzierten Sportversionen des 911 mit luftgekühltem Saugmotor, die seine direkten Vorgänger sind, hatten die Bezeichnung Carrera RS.

Wie alle Porsche-911-GT-Modelle zeichnet sich auch der 911 GT3 durch Verzicht auf die zur sportlichen Fortbewegung nicht notwendigen Komfortmerkmale aus. Somit verkörpert er für einige Automobil-Puristen und vor allem für viele Porsche-Begeisterte die von ihnen bevorzugte Konzentration auf die zum sportlichen Fahren wesentliche Ausstattung. Ähnlich seinen turbogetriebenen Schwestermodellen Porsche 911 GT1 und 911 GT2 ist auch der GT3 in vielerlei Hinsicht vom Motorsport inspiriert; er ist die Straßenversion des jeweils aktuell im Porsche Supercup eingesetzten 911-GT3-Cup-Rennwagens und nur so weit modifiziert, wie es für einen eventuellen alltäglichen Gebrauch und insbesondere den Erhalt einer Straßenzulassung notwendig ist.

Allgemeines [Bearbeiten]

Porsche 911 GT3 des Typ 996 (Serie I, 265 kW). Der erste Sport-Elfer, der nicht mehr Carrera RS hieß, schaffte es, viele Porschefans mit dem Typ 996 zufrieden zu stimmen.

Der erste Porsche GT3 debütierte im Mai 1999 als Nachfolger des mittlerweile schon legendären Porsche 911 Carrera RS. Er war damit das erste, mit einem wassergekühlten Saugmotor ausgerüstete, Sportmodell des Porsche 911. Die Bezeichnung „GT3“ übernahm Porsche von der Klasse, in welcher die Motorsportversionen des GT3 bei Langstreckenrennen fahren würden, ähnlich seinem turbogetriebenen Bruder 911 GT2, der erstmals im Jahre 1995 auf Basis des Vorgängermodells 993 vorgestellt wurde und analog zum 911 GT3 seine Bezeichnung durch die Klasse erhielt, in welcher seine Rennausführungen eingesetzt wurden. Der Grundpreis lag zur Markteinführung bei 179.500 DM im Modelljahr 1999 und 181.295 DM im Modelljahr 2000 [1]. Trotz dieses recht hohen Grundpreises fanden sich viele Käufer, sodass die ursprünglich auf 1350 Einheiten (wovon 685 für den deutschen Markt vorgesehen und innerhalb von ca. 2 Monaten ausverkauft waren) ausgelegte Sonderserie dieses puristischen Fahrzeuges nachträglich auf insgesamt 1868 Exemplare erhöht wurde, die zum Großteil in Deutschland ihre Liebhaber fanden. [2]

Karosserie [Bearbeiten]

Die Karosserie des GT3 basiert auf der Rohkarosserie des Porsche 911 Carrera 4, der Allradversion des Porsche 911. Da der GT3 im Gegensatz zu diesem über einen Heckantrieb verfügt, konnte der Tankinhalt durch den Wegfall der Allradbauteile und des Notrades von 64 auf 89 Liter vergrößert werden. Statt Notrad gibt es ein Reifenreparatursystem mit Reifenfüllflasche. Die äußere Karosserie stammt vom serienmäßigen 911 Carrera und wurde nur im Bereich der hinteren Radläufe um einige Millimeter gedehnt, um eine optimale Passform für die größeren Reifen zu erreichen. Auffälligere äußere Erkennungszeichen des 996 GT3 sind die im Vergleich zum 996 Carrera veränderte Frontschürze mit zusätzlicher Kunststofflippe sowie die neu gestalteten Seitenschweller. Das markanteste Merkmal ist der doppelstöckige Heckflügel, dessen Flügelneigung in sechs Stufen verstellbar ist und eine optimale Einstellung sowohl für normale Straßenfahrten als auch für den ausschließlichen Rennstreckeneinsatz bietet. [1] Zur Verbesserung des Luftstroms unter dem Fahrzeug ist der GT3 mit einem dreiteiligen, aus Polypropylen gefertigten und mit zahlreichen Belüftungsöffnungen versehenen Unterboden ausgestattet. [3]

Motor und Getriebe [Bearbeiten]

Der zweiteilige Heckspoiler ist das auffälligste Merkmal des 996 GT3

Ausgerüstet mit dem auf Basis des Kurbelgehäuses vom luftgekühlten Porsche Typ 964 aufgebauten 6-Zylinder-Boxermotor mit 3.600 cm³ Hubraum, der die Bezeichnung M96/76 hatte und dessen Ursprung sich bis zu den Porsche-Rennsportwagen 962 und 911 GT1 zurückverfolgen lässt[4] hatte der GT3 eine angemessene Motorisierung. Weil der Motor dank seines Renneinsatzes auch nach Motorsport-Maßstäben aufgebaut ist, verfügt er über eine Trockensumpfschmierung mit separatem Öltank. Die aus Zylinderkopf und Zylindergehäuse sowie Nockenwellengehäuse zusammengesetzte Zylinderbank ist zur Erhöhung der Torsionssteifigkeit des Motors zu einer Einheit zusammengefasst, die Pleuel sind aus Titan, die Kurbelwelle ist achtfach gelagert und plasmanitriert. Jeder Zylinder verfügt über zwei Einlass- und zwei Auslassventile. Die Steuerung der verstellbaren Einlassnockenwellen erfolgt über das drehzahlabhängige VarioCam-System. Die Verdichtung wurde gegenüber der des Serienelfers von 11,3 : 1 auf 11,7 : 1 erhöht. Die Summe dieser technischen Raffinessen verschaffte dem GT3 nicht nur eine Maximaldrehzahl von 7800 min-1, sondern vielmehr 265 kW (360 PS) bei 7200 min-1 – was einer Literleistung von 100 PS entspricht – und ein maximales Drehmoment von 370 Nm bei 5000 min-1. Diese Motorleistung lässt den nach DIN 1350 kg schweren Sportwagen in 4,8 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen und verhilft ihm zu einer Höchstgeschwindigkeit von 302 km/h laut Werk, womit der GT3 das erste Fahrzeug der Modellreihe 996 war, welches die 300 km/h-Marke überschritt. Die Kraftübertragung erfolgt über das aus dem Porsche 993 GT2 bekannte, als G96/90 bezeichnete 6-Gang-Schaltgetriebe mit Zweimassenschwungrad und Sperrdifferential (Sperrwirkung 40 % Zug/60 % Schub) auf die Hinterachse. [1] Das Gesamtpotenzial, welches im 996 GT3 steckt, wird vor allem durch eine im Jahr 1999 vom Porsche-Werksfahrer Walter Röhrl auf der Nordschleife des Nürburgrings gefahrene Zeit von 7.56 Minuten verdeutlicht, womit der Porsche 911 GT3 das erste Serienfahrzeug ist, welches die Nordschleife des Nürburgrings in weniger als 8 Minuten umrundete.[5]

Fahrwerk und Reifen [Bearbeiten]

Von der mit verstellbaren Stabilisatoren und verstellbarem Sturz (zur Gewährleistung einer bestmöglichen Achsgeometrie) versehenen Hinterachse wird die Leistung mittels Pirelli-P-Zero-Reifen der Größe 285/30 ZR 18 auf 10 J × 18 großen zweiteiligen und im sogenannten „Sport-Design“ ausgeführten 10-Speichen-Felgen mit verschraubtem Felgenkranz auf die Straße übertragen [6]. Die Bremsanlage hat gelochte, innenbelüftete Grauguss-Bremsscheiben – vorn 34, hinten 28 mm stark – mit einem Durchmesser von 330 mm und rot lackierte 4-Kolben-Aluminium-Monobloc-Festsättel[1]. Um das Potenzial der Bremsanlage vollständig zu nutzen, wurde sie durch das ABS 5.3 und einen 10-Zoll-Vakuumbremskraftverstärker vervollständigt.[7] Die Maximalverzögerung erreichte 11 m/s², einen für Kraftfahrzeugbremsen sehr guten Wert. Im auto-motor-und-sport-Test des 911 GT3 fasste Autor Malte Jürgens die Leistungen der Bremse wie folgt zusammen:„Die Bremsanlage enttäuscht in keiner Disziplin; ihre Werte zählen zum Besten, was auto motor und sport je gemessen hat. Elf Meter pro Sekunde zum Quadrat, in kaltem und warmem Zustand, mit straßentauglichen Pirelli P-Zero-Reifen: Das ist ein Wort wie ein Asphalt-Anker.“ [8]

Interieur [Bearbeiten]

Der Kundenorientierung sowie der Fahrzeugbestimmung folgend, ist das Interieur des GT3 äußerst schlicht gehalten. Es herrscht die vom Rennsport angeregte Sachlichkeit, welche die Käufer solch eines Sportwagens auch erwarteten und die sich im Detail durch den Verzicht auf alle Komfortmerkmale äußert. Das hieß: Anstatt der reichlich gepolsterten Sitze der Carrera-Modelle, die auf Wunsch aber dennoch erhältlich waren, kamen werkseitig enge Schalensitze des Stuttgarter Autositzspezialisten und Motorsportausrüsters Recaro zum Einsatz, die mit ihrer spärlichen Lederpolsterung zwar nicht so komfortabel ausfielen wie das Gestühl des 911 Carrera, dafür jedoch ausgezeichneten Seitenhalt boten, was bei maximalen Querbeschleunigungen von bis zu 1,3 g erforderlich war. Ferner wurde im Zuge konsequenten Leichtbaus auf den gesamten unteren Teil der Mittelkonsole (die im normalen Carrera „Überflüssiges“ wie z. B. einen CD- oder Kassettenhalter beherbergte) und die Rücksitzbank verzichtet.[9]

Motor und Getriebe [Bearbeiten]

Der zweite GT3 war mit dem überarbeiteten 3,6-Liter-Motor des 996 GT3 der ersten Serie ausgestattet, der nach einer grundlegenden Optimierung jetzt aber 381 PS bei 7400 min-1 leistete und nun statt bis maximal 7800 min-1 sogar bis 8200 min-1 drehen durfte, und zusätzlich ein maximales Drehmoment von nun 385 Nm (vorher 370 Nm) bei 5000 min-1 bieten konnte, und damit wie sein Vorgänger wieder zu motorsportlichen Vergnügen der besonderen Art bereitstand. In den Fahrleistungen enttäuschte auch der neue GT3 seine Fans in keiner Disziplin: der Spurt von 0 auf 100 km/h wurde in 4,5 Sekunden absolviert (0,3 Sekunden schneller als beim Vorgänger), die maximale Geschwindigkeit stieg von 302 km/h auf 306 km/h, womit der neue GT3 sogar schneller als der 996 turbo (305 km/h) war; das Leistungsgewicht konnte von 3,75 kg/PS (5,1 kg/kW) auf 3,6 kg/PS (4,9 kg/kW) reduziert werden.

Das Heckflügel-Design des zweiten GT3 stieß nicht bei allen GT3-Fans auf Gegenliebe, so dass der neue Flügel von einigen nur als Bügelbrett bezeichnet wurde. (Bild:US-GT3)

Fahrwerk und Reifen [Bearbeiten]

Die auch bei hohen Belastungen als sehr standfest geltende Bremsanlage des zweiten 911 GT3 basiert weitestgehend auf dem System des Vorgängermodelles, wurde jedoch maßgeblich weiterentwickelt und verfügt danach über vorn 350 Millimeter und hinten 330 Millimeter große Bremsscheiben, sowie Sechskolben-Aluminium-Monobloc-Festsättel an der Vorder- und Vierkolben-Aluminium-Monobloc-Festsättel an der Hinterachse. Auf Wunsch liefert Porsche den 911 GT3 mit den erstmals beim 996 Turbo erhältlichen und beim 996 GT2 serienmäßigen Keramikbremsen unter der Bezeichnung Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB). Die gelochten und innenbelüfteten Keramikverbundbremsscheiben mit 350 Millimeter Durchmesser wiegen nur rund die Hälfte der serienmäßigen Metallbremsscheiben und verringern damit die ungefederten Massen um 18 Kilogramm. In Verbindung mit dem ebenfalls vollkommen eigenständigen Bremsbelag entwickeln diese Keramikbremsscheiben bereits nach kurzer Verzögerung äußerst hohe und vor allem auf konstantem Niveau verbleibende Reibwerte während des gesamten Bremsvorgangs. Zudem gelten sie als nahezu resistent gegen das sogenannte Fading.

Das Interieur des 911 GT3: Sportwagentypisch schlicht und spartanisch, aber dennoch nicht unkomfortabel.

Interieur [Bearbeiten]

Ähnlich sportlich wie sein Äußeres ist auch der Innenraum des neuen 911 GT3 darauf ausgelegt, sowohl Fahrer als auch Co-Pilot zu verdeutlichen, dass sie in einer kompromisslosen Rennmaschine Platz nehmen. Spärlich gepolsterte und mit Leder bezogene Kunststoff-Schalensitze garantieren nicht alleine eine optimale Seitenführung, sondern vielmehr auch einen sehr guten Langstreckenkomfort. Zudem verschaffen sie dem GT3 eine Gewichtsreduzierung von rund 20 kg gegenüber dem mit verhältnismäßig luxuriösen Sitzen ausgestatteten 911 Carrera. Zur weiteren Verringerung des Fahrzeuggesamtgewichts ist der 911 GT3 ausschließlich ohne Rücksitz-Anlage lieferbar, was wiederum wertvolle acht Kilogramm an für die Rundstrecke unnötigem Ballast einspart. Allerdings ist die Serienausstattung doch nicht übertrieben spärlich ausgefallen; auf Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags sowie unter anderem elektrische Fensterheber wollte Porsche auch bei seinem Sportwagen nicht verzichten, ebenso wenig auf eine Wegfahrsperre mit Transpondersystem und die mittlerweile bei fast jedem Fahrzeug obligatorische Zentralverriegelung mit Funkfernsteuerung und Alarmanlage. Das seit dem Facelift des Porsche 996 im Herbst 2001 bei allen Elfern (mit Ausnahme des Supersportlers 911 GT2) serienmäßige Handschuhfach wurde auch dem neuen GT3 nicht vorenthalten. Auf Wunsch, aber selbstverständlich ohne Mehrpreis, ist für jene, die den GT3 ganzjährig bewegen – und auf Klimakomfort nicht verzichten wollen – auch noch eine Klimaanlage mit Aktivkohlefilter lieferbar.

Die Serienmodelle des 911 GT3 vom Typ 997 [Bearbeiten]

997
2006 SAG - Porsche GT3 -03.JPG.JPG

911 GT3 (3. Generation)

Produktionszeitraum: seit 2005
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotoren:
3,6–3,8 Liter
(305–320 kW)
Länge: 4445–4465 mm
Breite: 1808–1852 mm
Höhe: 1280 mm
Radstand: 2355–2360 mm
Leergewicht: 1375–1395 kg

Die dritte Generation des 911 GT3 mit 305 kW (415 PS) von 2006 bis 2008 [Bearbeiten]

Allgemeines [Bearbeiten]

Der Porsche 911 GT3 mit dem vollständig überarbeiteten und jetzt 305 kW (415 PS) starken 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor, welchen auch schon seine beiden Vorgänger besaßen, debütierte im März 2006 auf dem Genfer Auto-Salon und kam im Mai 2006 zu den Porsche-Zentren. Von den Porsche-Marketing-Verantwortlichen wurde der 997 GT3 als „Die reine Lehre“ angepriesen und war in den Augen der meisten Porsche-Enthusiasten wieder ein „echter“ GT3, der nur das zum Zweck des sportlichen Fahrens notwendige Equipment aufbot, auch wenn in der Ausstattung gegenüber seinen beiden Vorgängern nun einiges serienmäßig hinzugekommen war, wie z. B. das neue Porsche Active Suspension Management-Fahrwerk (kurz PASM), ein System zur elektronischen Stoßdämpferverstellung, das aktiv und kontinuierlich, in Abhängigkeit von der Fahrsituation und der Fahrweise die Dämpferkraft für jedes einzelne Rad reguliert. Der Grundpreis zur Markteinführung im Mai 2006 betrug 108.083,00 Euro inklusive Mehrwertsteuer und länderspezifischen Anforderungen,[20][21] stieg jedoch durch die Umsatzsteuererhöhung zum 1. Januar 2007 auf stattliche 110.878,25 Euro.[22] Zum Modelljahr 2008, das bei Porsche bereits am 1. August 2007 beginnt, ist der Grundpreis erneut, auf 112.544,00 Euro,[23] was einer Preiserhöhung von 1,5 Prozent entspricht, gestiegen.[24]

Karosserie [Bearbeiten]

Das Heck des ersten 997 GT3. Auf diesem Bild gut zu erkennen: Der schwarze Gurney-Flap auf dem Heckbürzel unterhalb des Heckflügels

Auch der GT3 der dritten Generation bietet wieder eine Vielzahl optischer Unterscheidungshilfen zum 911 Carrera, wie z. B. das Bugteil mit schwarzer Spoilerlippe und zusätzlicher, ebenfalls schwarz lackierter Abluftöffnung für den Mittelkühler, welche vor dem Kofferraumdeckel – der sich elfertypisch wie der Kofferraum vorne befindet – angebracht ist. Um sich vollends von seinen Serienbrüdern abzuheben, verfügt der GT3 als einziger Serien-911 über zentrale Auspuff-Doppelendrohre und natürlich den schwarzen GT3-Schriftzug, welcher auf Wunsch aber auch entfallen kann, im Gegensatz zum obligatorischen Heckflügel, der zur Abtriebsmaximierung angebracht ist. Erstmals bei einem Serienfahrzeug hat Porsche es mit dem neuen GT3 geschafft, die Aerodynamik soweit zu perfektionieren, dass der Saugmotor-Renner nun praktisch keinen Auftrieb mehr entwickelt. Erreicht wird dies durch das neue Bugteil mit markanter Spoilerlippe unten und den neuen Heckflügel.

Motor und Getriebe [Bearbeiten]

Geöffnete Motorhaube an einem 997 GT3 (US-Modell)

Motorseitig bleibt auch bei der dritten Generation des 911 GT3 vieles beim Bewährten. Ausgangsbasis für den Motor des 997 GT3 war der 3,6 Liter große, wassergekühlte 6-Zylinder-Boxermotor, der schon in den GT3-Straßenversionen und den Motorsportfahrzeugen 996 GT3 R, RS und RSR zum Einsatz kam und als robust und langstreckentauglich gilt. Die Leistung wurde gesteigert und liegt jetzt bei 305 kW (415 PS) (womit die spezifische Leistung bei 115 PS pro Liter liegt) die bei einer Drehzahl von 7600 1/min zur Verfügung stehen, das maximale Drehmoment beläuft sich nun auf 405 Nm bei 5500 1/min. Allerdings lässt sich dieser Wert durch Betätigung des auf der Mittelkonsole angebrachten „SPORT“-Schalter kurzfristig um 25 Nm steigern. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert nun lediglich noch 4,3 Sekunden und erst bei einer Geschwindigkeit von 310 km/h halten sich Fahrwiderstände und Motorleistung die Waage.

Fahrwerk und Reifen [Bearbeiten]

997 GT3 mit 19-Zoll GT3 Rädern und Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB)

Im Vergleich zum 911 Carrera wurde – wie bei den Vorgängern des aktuellen GT3 – auf 30 mm Abstand zur Straße verzichtet, das Fahrwerk wurde weitgehend überarbeitet und deutlich straffer ausgelegt; zudem wurde sowohl die Vorder- als auch die Hinterachskinematik angepasst.[25] Serienmäßig werden Michelin Pilot Sport Cup Sportreifen der Dimension 235/35 ZR 19 auf 8,5 J × 19 (vorne) und 305/30 ZR 19 auf 12 J × 19 (hinten) großen,[20] einteiligen 19-Zoll GT3 Rädern mit Diebstahlsicherung und Radnabenabdeckungen montiert.[26] An der Vorderachse kommt eine McPherson-Federbeinachse, die für eine präzise Radführung mit einzeln an Längs- und Querlenkern aufgehängten Rädern versehen ist, zum Einsatz.[27] Als Hinterachse findet eine sogenannte Mehrlenkerachse mit Fahrschemel, im von Porsche als LSA-Konzept (leicht, stabil, agil), bezeichneter Ausführung Verwendung.[27] Um die Spurbreite zu optimieren und das Querbeschleunigspotenzial zu erhöhen, wurde die Hinterachse zusätzlich mit 5-mm starken Distanzscheiben versehen.[28] Um die vorhandene Leistung des 911 GT3 wirkungsvoll zu verzögern, kommt eine leistungsstarke Bremsanlage mit speziell abgestimmtem Bremskraftverstärker zum Einsatz. Die rot lackierten 6-Kolben-Aluminium-Bremssätteln an der Vorderachse, und die 4-Kolben-Aluminium-Bremssätteln an der Hinterachse (alle in Monobloc-Bauweise ausgeführt) sorgen zusammen mit den groß dimensionierten Stahlbremsscheiben (jeweils 350 mm Durchmesser vorne und hinten) für effiziente Verzögerung, auch aus höchsten Geschwindigkeitsbereichen. Sie sind für auch bei Nässe angemessen hohe Bremsleistungen gelocht und innenbelüftet. Die Bremsanlage verfügt zudem serienmäßig über eine Bremsbelagverschleißanzeige, welche den Fahrer über den Zustand seiner Bremsanlage informiert. Um das Potenzial der Bremsanlage auch voll auszuschöpfen, wirkt das 4-Kanal-Antiblockiersystem (ABS 8.0) beim Bremsen (auch an der Hinterachse) auf jedes einzelne Rad.[29] Zum Aufpreis von 8710,80 Euro erhält der Kunde wahlweise auch die als Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB) bezeichnete Keramik-Bremsanlage.[30]

Interieur [Bearbeiten]

Das Interieur des neuen 911 GT3 ist ähnlich seinen Vorgängern auf das notwendigste reduziert. Zwar wird die Mittelkonsole mittlerweile vollständig beibehalten, und auch das für die Carrera Modelle erhältliche PCM ist verfügbar (sogar eine Klimaautomatik mit Aktivkohlefilter gehört jetzt zur Serienausstattung), dennoch unterscheidet sich der GT3-Innenraum deutlich von dem der Serien-Elfer. Der sportlichen Bestimmung folgend, finden hauptsächlich 2 hochwertige Materialien im Interieur Verwendung: Leder und Alcantara. Alcantara bietet für den sportlichen Einsatz des GT3 einige wesentliche Vorteile: Es ist griffig, abwaschbar und damit äußerst pflegeleicht. Angebracht ist es dementsprechend vor allem dort, wo Griffkontakt stattfindet: z. B. am Lenkradkranz des manuell längs- und höhenverstellbaren 3-Speichen Lenkrads, sowie natürlich am Schalt- und Handbremshebel. Auf Kundenwunsch, aber ohne Aufpreis erhält der GT3-Eigner das 3-Speichen-Sportlenkrad auch noch mit Glattleder bezogen, oder mit Glattleder und aufgepolstert. Bei allen Sitzarten – außer beim Clubsportpaket – ist das Gestühl mit Leder bezogen. Die Sitzmittelbahnen sind in Alcantara ausgeführt. Serienmäßig sind die 3-Punkt-Sicherheitsgurte mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer in schwarz. optional aber auch in silbergrau, indischrot oder speedgelb erhältlich. Die Standard-Sportsitze sind mit einem Thorax-Airbag ausgestattet und ihre Seitenwangen sind straffer gepolstert. Die hohen Seitenwangen des Sitzkissens, und der Sitzlehne bewirken damit eine stärkere Seitenführung als bei den Carrera-Sitzen. Die Sitze sind mechanisch längs- und höhenverstellbar die Lehnenverstellung wird elektrisch betätigt. Auf Wunsch, aber gegen Aufpreis von 2.082,20 Euro erhält der Kunde so genannte adaptive Sportsitze mit ebenfalls elektrischer Längs- und Höhenverstellung. Die Seitenwangen der Sitzflächen und der Lehne sind bei diesen Sitzen zusätzlich verstellbar, um eine passgenaue Seitenführung auf Rundstrecken sowie in Kurven und um mehr Langstreckenkomfort zu gewährleisten. Als Top-Bestuhlung erhält der Kunde für 4.582,00 Euro Aufpreis die vom Supersportwagen Carrera GT adaptierten Leichtbau-Schalensitze aus kohlenstofffaserverstärktem-Kunststoff (CfK). Diese sind besonders auf eine gute Seitenführung ausgelegt, ihre Längsverstellung erfolgt manuell. Beide Sitze zusammen wiegen lediglich ca. 20 kg – das bedeutet etwa 24 kg Gewichtseinsparung gegenüber den Sportsitzen. Bei Kombination mit dem aufpreislosen Clubsportpaket sind die Leichtbau-Schalensitze zur Sicherheit des Fahrers im Brandfall mit schwer entflammbarem Material bezogen.

Die dritte Generation des 911 GT3 RS mit 331 kW (450 PS) von 2009 bis 2011 [Bearbeiten]

Porsche 997 GT3 RS.ogg
Beschleunigung eines 997 GT3 RS beim Goodwood Festival of Speed 2010

Auf der IAA 2009 wurde die dritte Generation des GT3 RS vorgestellt. Hier wurde zum ersten Mal nicht nur das Exterieur und das Fahrwerk gegenüber dem jeweiligen GT3-Modell modifiziert, sondern auch der Motor auf mehr Leistung (nun 331 kW/450 PS) abgestimmt.[38]

Beim 24h-Rennen am Nürburgring 2010 wurde ein serienmäßiger und straßenzugelassener GT3 RS mit dem Fahrerquartett Roland Asch, Patrick Simon, Chris Harris und Horst von Saurma als Werkswagen von Porsche eingesetzt. Er fuhr auf den 4. Rang der Klasse SP7, bzw. den 13. Gesamtrang.[39]

Die Sonderserie 911 GT3 RS 4.0 mit 368 kW (500 PS) im Jahr 2011 [Bearbeiten]

Am 28. April 2011 stellte Porsche eine auf 600 Exemplare limitierte Sonderserie des 331 kW (450 PS) starken 997 GT3 RS 3.8 vor. Der 911 GT3 RS 4.0 wird von einem 3996 cm³ großen 6-Zylinder-Boxer angetrieben, der mit maximal 368 kW (500 PS) und einem Drehmoment von bis zu 460 Nm im Bezug auf Hubraum als auch Leistung die größte bist dato verfügbare Motorisierung für den 911 GT3 darstellt. Die Hubraumleistung von 92 kW (125 PS) ist die höchste spezifische Leistung aller Saugmotoren die in den straßenzugelassenen Modellen des Porsche 997 eingebaut wurden. Die Kurbelwelle der 4-Liter-Maschine wurde ohne Änderungen aus dem seit 2010 produzierten Rennwagen GT3 RSR 4.0 übernommen.[40]

Das Leergewicht konnte gegenüber dem GT3 RS 3.8, der mit Erscheinen des RS 4.0 aus der Modellpalette gestrichen wird, um 10 kg auf 1360 kg (nach DIN) reduziert werden. Erstmals bei einem Serien-911er verwendet Porsche so genannte Flics zur Reduzierung des bei hohen Tempi enstehenden Auftriebs an der Vorderachse. Diese an beiden Seiten der Frontschürze montierten Luftleitschaufeln erhöhen den Abtrieb und stabilisieren dadurch das Fahrzeug vor allem im oberen Geschwindigkeitsbereich.[41]

Die Rennwagen des 911 GT3 vom Typ 997 [Bearbeiten]

Porsche 911 GT3 R Hybrid (2010) [Bearbeiten]

Siehe auch Porsche 997 GT3 R.

Der Porsche 997 GT3 R Hybrid bei seiner Weltpremiere auf dem Genfer Auto-Salon 2010.
Heckansicht des GT3 R Hybrid.

Der Porsche 911 GT3 R Hybrid wurde am 4. März 2010 auf dem Genfer Automobil Salon zum ersten Mal gezeigt. Das Fahrzeug hat eine Gesamtsystemleistung von 472 kW. Der 6-Zylinder-Boxermotor leistet 353 kW (480 PS), die übrigen 120 kW liefern die zwei Elektromotoren, die an der Vorderachse angebracht wurden.[42]

Der Porsche 997 GT3 R Hybrid hat keine Hochvoltbatterie zur Speicherung der Energie, sondern verwendet ein Hybridsystem (KERS) von Williams Hybrid Power (WHP), einem Tochterunternehmen des gleichnamigen Formel-1-Teams.[43] Dieser Schwungradspeicher verwendet einen Rotor, der auf 40.000 Umdrehungen pro Minute beschleunigt wird. Wird zusätzliche Energie beim Beschleunigen benötigt, gibt der Schwungradspeicher die Energie wieder ab, indem induzierte Spannung an die Elektromotoren geliefert wird.[44]

Am 27. März 2010 gab das Fahrzeug bei der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring sein Renndebüt.[45] Beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring schied das Team Manthey Racing, nach 22 Std. in Führung liegend, mit technischem Defekt aus. Die Ölpumpe für die Trockensumpfschmierung versagte, was zu einem Motorschaden führte.

 
 
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